Der Künstler Jupp Heinz

Jupp Heinz sah sich selbst ein Leben lang als Kunstschaffender, wobei er aber sehr deutlich trennte zwischen seiner sehr „spielerisch-leichten“ Seite, die sich in locker dahin geworfenen Skizzen, Zeichnungen und Aquarellen ausdrückte, und seiner eher „ernsthaft-reflektierten“ Kunst, die lange Prozesse durchlief von den ersten Entwürfen über zahlreiche Bearbeitungen, Verbesserungen bis hin zu den von ihm selbst als gut genug befundenen Ausführungen.

 

Schon bald wurde sein zeichnerisches und gestalterisches Talent erkannt, bewundert und gefördert, was entscheidend dazu beitrug, dass Jupp Heinz sich schon früh für eine Ausbildung und den Beruf eines Künstlers entschied. Aus den anfangs noch als Geschenk vergebenen Porträts, Skulpturen und Landschaftszeichnungen an Freunde und Familie wurden zunehmend kleinere und dann immer größere Auftragsarbeiten für Privatleute, Kirchen und Unternehmen. Parallel zu diesen figürlich-realistisch geprägten Arbeiten treten dann ab Ende der 50er Jahre geometrische und konstruktivistische Ansätze und erste Werke auf, die er selber ab 1962 als „Serielle Kunst“ bezeichnet, die ihn zutiefst faszinierte und die er nun als Zentrum seines Schaffens ansah.

 

Dabei experimentierte er gleichermaßen mit Farben,  mit unterschiedlichsten Techniken und immer neuen Materialien, wobei hier von Anfang an eine klare Tendenz zur reliefartigen und farbigen Dreidimensionalität zu erkennen ist – der Ursprung der Jupp Heinz´schen „Klötzchenbilder“.

 

Für all seine Arbeiten, ob mit Holz, Draht, Plexiglas oder Stein und Ton gilt ein von ihm explizit postulierter hoher handwerklicher Anspruch, womit er sich als Teil seiner Generation klar und dezidiert von so manch jungem „modernen“ Künstlern absetzte, bei denen er – mit wohlwollend-kritischem Unterton – gelegentlich das Fehlen einer künstlerisch-praktischen Ausbildung monierte.